Rm (Unix)

rm (Abkürzung für englisch remove ‚entfernen‘) ist in der Unix-Welt der übliche Befehl, Datei- und Verzeichniseinträge zu entfernen/löschen. Der Befehl ist im POSIX-Standard definiert. Es handelt sich dabei um ein eigenständiges Programm, nicht um einen Unix-Shell-Befehl.

Beim Einsatz von rm ist Vorsicht geboten, da standardmäßig keine Rückfrage zur Bestätigung des Befehls erfolgt; versehentlich können daher systemrelevante Dateien entfernt werden.[1]

Dateien bei Unix- und abgeleiteten Dateisystemen bestehen einerseits aus dem eigentlichen Datenbestand, dem Datenobjekt (der Dateiinhalt), dem ein eindeutiger Datenknoten, ein sogenannter Inode, zugeordnet ist, und andererseits aus mindestens einem Hardlink (englisch link, auch Verweis oder Verknüpfung) auf jenen Inode, der als „voller“ Dateiname (d. h. inkl. Pfad) repräsentiert wird. Ein Inode kann dabei mehrere Dateinamen – also Dateiobjektverweise bzw. englisch hard links – haben.

Tatsächlich löscht der Befehl rm ./pfad/dateiname nicht das Datenobjekt (die Dateiinhalte) selbst, sondern entfernt nur den Verweis, also den Hardlink, auf dessen Inode aus dem Verzeichnisbaum des Dateisystems.

Wenn der letzte (Hard-)Link auf einen Inode entfernt wird (und kein Prozess mehr auf die Daten zugreift), gilt eine Datei als gelöscht. Tatsächlich werden nur die entsprechenden Datenblöcke zum Überschreiben freigegeben. Solange diese Datenblöcke nicht überschrieben wurden, kann eine gelöschte Datei daher wiederhergestellt werden.

Das Programm rm kann problemlos auch bereits aufgerufen werden, wenn noch ein Prozess auf die Daten zugreift. Jener kann die Daten ohne Störung bis zu seinem Beenden weiterhin lesen; erst danach werden die Blöcke freigegeben.

  1. Nikolai Bezroukov: Creative uses of rm. Abgerufen am 14. Februar 2012. Vorlage:Cite web: Der Parameter language wurde bei wahrscheinlich fremdsprachiger Quelle nicht angegeben.

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